"Protestantische Missionare im Indien des 18. Jahrhunderts im Kontakt mit dem Anderen"
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts machten sich erstmalig protestantische Missionare der Dänisch-Englisch-Halleschen Mission auf den Weg, um in der südindischen Küstenregion unter der tamilischen Bevölkerung Gemeindeaufbau zu betreiben. Um ihrem Missionsauftrag entsprechend Menschen für den christlichen Glauben gewinnen zu können, setzten sie sich intensiv mit der indischen Lebenswelt und den vielfältigen Traditionen der Region auseinander. Das Projekt untersucht, welchen Einfluss die Kontakte mit der religiös, sozial und kulturell heterogenen Bevölkerung Südindiens auf die religiösen Überzeugungen der Missionare hatten. Am Beispiel von Auseinandersetzungen um die angemessene „Frömmigkeit“ von Gemeindegliedern soll herausgearbeitet werden, wie Anpassungen der praktischen Arbeit an die neuen Bedingungen in Indien und die Erfahrungen von Rückschlägen zur Reflexion des eigenen missionarischen Anspruchs führte.